Eloas Mín Barden

Bardisches

Liebe Freunde

bardenphotoWenn zur Zeit von König Artus ein Barde am Hof oder in einer Schenke auftauchte, dann wurde er in allen Ehren empfangen, er hatte freie Kost und Logie.

Er verzauberte den Alltag der Menschen, und wenn er schon längst weitergezogen war, hing noch immer ein Zauber in der Luft, der die Menschen seltsam verändert zurückließ. Die Barden durchliefen eine 13-stufige Einweihung über meist dreizehn Jahre, bis sie mit ihren Liedern durch die Länder zogen und den Menschen von Liebe, Tod, Neubeginn, von Schlachten und Heldentaten, von schönen Jungfrauen und bösen Tyrannen zu singen.

Was lernten die Barden in jener Zeit ihrer Ausbildung in den Druidenschulen, was gab ihnen jenen Zauber ? Waren es die uralten Lieder ? Waren es ihre Einweihungen in tiefste menschliche Zusammenhänge ? Was war ihre eigentliche Aufgabe ?

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Wenn man uns Sänger und Komponisten heute „Barden“ nennt, ja wenn wir uns selbst so nennen, dann vielleicht weil wir heutigen selbsternannten Barden auf unserem mit vielen Steinen gepflasterten schweren Weg sicher auch so manche „Vorstadteinweihung“ erlangen, die uns durch den Weg von Selbstzweifeln bis hin zur Selbsterkenntnis zu teil wird.

Und ebenso durch das Lauschen auf unser Innerstes um Das Lied, nach dem wir uns wie nach Der Liebsten sehnen, zu empfangen, wird uns so manche „Hellhörigkeit“ zuteil, die uns mit dem schöpferischen – mit dem Schöpfer verbinden kann.

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Wenn ich von mir selbst sprechen sollte, so glaube ich wohl, dass mich diese schmerzende Sehnsucht immer wieder auf die Fährte geführt hat, nach diesen Wurzelstücken zu graben. So waren meine jährlichen Reisen durch Irland in den letzten 13 Jahren sicher ein Teil dieser Selbsterkenntnissuche, dieser Suche nach der damaligen und heutigen Identität des Barden. Ein Prozess, der mir eröffnete, dass die eigentliche Aufgabe des Barden wohl darin besteht, durch unsere Lieder Sehnsucht – und letzten Endes Erinnerung in den Menschen zu wecken. Erinnerung an die ungelebten Träume, an die Impulse, denen wir als Menschen zu einem bestimmten Augenblick in unserem Leben Gestalt geben wollten – bis uns die „Vernunft“ einholte. Diesen Träumen wieder zum Leben zu verhelfen, sollte unser einziges Lebensziel sein, da es uns zu unserem Herzen und zu den Herzen unserer Mitmenschen führt.

Diese Sehnsucht durch meine Musik zu entfachen – darin sehe ich meine Aufgabe als Barde.

Eloas Mín Barden

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